Chilis gibt es in allen Schärfegraden, von ganz mild bis jenseits der Schmerzgrenze. Verantwortlich für die Schärfe ist eine Gruppe von Alkaloiden, die Capsaicinoide (z.B. Capsaicin, Dihydrocapsaicin). Die höchste Konzentration dieser Stoffe befindet sich in der Plazenta der Früchte. Das ist das weißliche Gewebe im inneren der Frucht, auf dem die Samen sitzen.
Capsaicinoide reizen bestimmte Sinnesrezeptoren, die normalerweise Schmerzempfinden bei starker Hitzeeinwirkung oder chemischer Reizung signalisieren. Schärfe ist daher kein Geschmacks-, sondern ein Schmerzempfinden. Dieser Effekt funktioniert aber nur bei Säugetieren. Vögel, die natürlichen Samenausbreiter der Chilis, sind immun.
Botanisch gehören Chilis zur Gattung Capsicum in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Damit sind sie nahe Verwandte von Kartoffel, Tomate und Tabak und stammen wie diese aus Amerika. Insgesamt umfasst die Gattung Capsicum 40 Arten. Davon werden aber nur fünf wegen ihrer Früchte kultiviert: C. annuum, C. baccatum, C. chinense, C. frutescens und C. pubescens [Fotos: Timo Riering]